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raumK lyrikwettbewerb 2006

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Kleine Illusion

Ich bin nur
Ein kleiner Gedanke.
Ich setz mich
Auf Deine Schulter
Und flüster dir
Ins Ohr:
Genieße mich.
Dann probierst du mich.
Schmecke wie
Warmer Honig
Auf deiner Zunge.
Streichle dich,
Umhülle dich
Du atmest mich,
Versuchst,
Den Moment zu halten –

Da platze ich
Die Seifenblase.
Blutig.
Und du
Wachst auf
Aus einem
Traum.




Heile

All meine Wunden
Der Nacht
Wenn das Gefühl
Dir nah zu sein
In sanften Fesseln
Meinen Körper umschnürt
Und ich falle
Falle mit Dir
In goldenen Fesseln
Von der Klippe
Meines Verstandes

Tieftief in deine unergründliche Lust
Zerberste beim Aufprall
In rosarote Wolken
Der Liebe
Die weiterleben
In den Seelen
Unserer nicht gezeugter
Kinder
Die Lachen
Aus dem Universum
Und auf unsere wunden
Seelen
Ihre liebenden
Hände auflegen.




Apfel

Ein Stück Zeit
Schneide ich aus
Und klebe es
An meine Tür.
Briefmarkengroß.
Komm, lass uns hindurchgehen
Und den Moment trinken
In großen gierigen Schlucken.
Spür meinen Atem
Und genieße die Ewigkeit
Einer einzigen Sekunde.
Augenblicke tropfen
Wie Honig
In den See der Erinnerung.
Nehme ein Bad im –
Gedankenstrich.
Mit zwei großen Löffeln gleichzeitig
Essen wir
Das Leben.
Jetzt.

An einem Regentag
Pflücke ich dir
Einen Apfel der Sonne.
Genieße ihn langsam.
Die Erinnerung schmeckt süß.